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Sonntag, 30 August 2015 03:29

Die 6 häufigsten Ursachen, warum der Boof nicht gelingt

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Und gelingt der Boof? Und gelingt der Boof? DS Vision

Ob ein Boof, also die möglichst flache Landung nach einer Stufe, so gelingt, dass man im Anschluss ohne Probleme weiter paddeln kann, hängt von vielen Faktoren ab. Letztendlich ist alles eine Sache des Timings. Wenn das nicht klappt, habt ihr quasi schon verloren. Doch worauf muss ich noch achten, bzw. was sind meistens die Fehlerquellen, die dafür sorgen, dass wir doch etwas tiefer als gewünscht eintauchen.

#1 Zu früh den Boofschlag gemacht

Da paddelt man geradewegs auf die Abrisskante zu und möchte dann den letzten Schlag perfekt setzen und ZACK, der Schlag ist gesetzt aber die Stufe kommt erst noch. Schon geht es tief ins Unterwasser. TIPP: Mehr Zeit lassen vor dem letzten Schlag - lieber eine kurze Pause, anstatt zu versuchen den Boofschlag mit die Gleichmäßigkeit der vorherigen Paddelschläge zu verbinden.

#2 Den Oberkörper zu wenig eingesetzt

Um genügend "Air" zu bekommen, bzw. das Boot, welches wohl alleine um die 20-25 kg wiegen wird, ausreichend aus dem Wasser zu heben ist nicht nur ein kräftiger Schlag notwendig. Nein, nur wenn der Oberkörper, bzw. die Rumpfmuskulatur richtig eingesetzt wird, kann ein guter Boof gelingen. Dazu sollte man den Oberkörper weit nach vorne legen, natürlich gleichzeitig mit dem Ansatz zum Boofschlag.

#3 Das Boot zu wenig aufgekantet

Kanu-Freestyler kennen es vom "Double-Pump". Nur wenn das Kajak auf die Kante gesetzt wird, lässt es sich aus dem Wasser heben, wodurch spektakuläre Moves überhaupt möglich werden. Diese Technik muss sich, natürlich leicht abgewandelt, auch der Wildwasserfahrer zu nutze machen. Auch er muss das Boot vor dem Schlag auf die Kante setzen. Zusammen mit #2 gelingt dann ein Hinausheben des Bootes aus dem Wasser.

#4 Anfahrt falsch gewählt

Besonders bei einer engen Durchfart sowie einem kleinen "Fenster", in dem das Boot gesteuert werden soll, ist dieser Punkt wichtig. Wenn man bereits von einem etwas falschen Punkt aus an die Abrisskante anfährt muss gegebenfalls die Richtung korrigieren, so dass der Boofschlag nicht mehr an der richtigen Stelle gemacht wird oder die Landung auf einem Stein passiert.

#5 Zu langsam

Ein schwerer Airbus braucht eine fast 2 km lange Startbahn, damit dieser abheben kann. Er braucht Zeit, bis die Geschwindigkeit erreicht ist, bei welcher der Riesenvogel abhebt. So in etwa geht es auch dem Paddler vor dem Boofschlag. Ist die Anfahrt zu kurz, wenn z.B. aus einem Kehrwasser wenige Meter vor der Stufe los gepaddelt wird, dann kann nicht genügend Momentum aufgebaut werden und das Boot plumpst mehr oder weniger die Stufe hinunter.

#6 Paddelschlag zu flach

Bezogen auf die Wasserlinie sollte das Paddel beim eintauchen ins Wasser nahezu senkrecht stehen. Nur dann kann das Boot in der Bootsquerachse gedreht werden, bzw. die Bootsspitze aus dem Wasser gehoben werden. Hierzu ist der so genannte "Powerstroke" oder schlichtweg "Boofschlag" genannt. Er muss vor allem zusammen mit #2 und #3 in Einklang gebracht werden, damit er seine Wirkung entfaltet. Wer eher einen Bogenschlag macht, bei dem wird sich das Boot eher nach rechts oder links bewegen und entsprechend seinen Landepunkt nicht perfekt treffen.

 

Tweet: Das Wichtigste beim #Boofen? Merkt dir die 3 Ts: Technik-Tilt-Timing #kajakplus

 

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Gelesen 37567 mal Letzte Änderung am Dienstag, 20 April 2021 14:21
David Seehausen

David, Jahrgang '89, ist ausgebildeter BVK-Kanulehrer Kajak sowie Swiftwater Rescue Technician (SRT). Neben der Arbeit im Kanuverein ist er in NRW in einer Kanuschule tätig und darüber hinaus in der Deutschen Kanujugend Ansprechpartner für die Sicherheit.

Bei Kajak+ kümmert er sich neben dem Videoschnitt um die Drehbücher und Moderationen. Von Zeit zu Zeit schreibt er über Themen aus dem Kajaksport, die hier veröffentlicht werden.

www.ds-vision.de

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